Godrevy Lighthouse und wie ich mich auf ein Bild vorbereite.

Godrevy lighthouse

Wie ich schon in einem vorherigen Post geschrieben habe, war ich im September in Cornwall in Urlaub, und so langsam schaffe ich es jetzt,  die Bilder zu entwickeln und Euch einen Teil davon zu zeigen. Zusätzlich möchte ich euch aber auch erzählen, wie ich mich auf einige Bilder vorbereite.

An einem der Abende hatte ich eingeplant zum Godrevy Lighthouse zu fahren und dort den Sonnenuntergang zu fotografieren.  Es stellten sich natürlich vorher einige Fragen, die jeder,  der sich etwas mehr mit der Landschaftsfotografie beschäftigt, im voraus klären sollte.

1. Spielt das Wetter mit?

Mit dem Wetter ist es so eine Sache.  Für die meisten Urlauber ist das beste Wetter,  strahlender Sonnenschein und am besten keine Wolke am Himmel. Für tolle Fotos von Sonnenuntergängen gibt es aber nichts schlimmeres, als ein wolkenfreier Himmel. Bei den schönsten und farbigsten Sonnenuntergängen  gibt es immer einiges an Wolken. Eine geschlossene  Wolkendecke ist natürlich auch nicht zu gebrauchen.

2. Von welchem Punkt aus mache ich die schönsten Fotos und wo habe ich den Sonnenuntergang mit im Bild?

Hierfür verwende ich http://www.photoephemeris.com, kurz TPE genannt. TPE gibt es sowohl als App für Iphone, IPAD und Android, als auch als Desktop App für Windows und Mac. Mit TPE kann ich mir für jeden Ort und jede Zeit den Stand der Sonne und die damit verbunden Aufgangs- und Untergangszeiten anzeigen lassen.

3.  Wie sind die Gezeiten? Es ist natürlich blöd,  wenn man sich einen super Platz ausgesucht hat, es aber gerade Flut ist und man später mit den Füssen oder noch mehr im Wasser steht.

Diese Frage ist die am einfachsten zu beantwortende und es gibt da in dem meisten Fällen zwei Möglichkeiten. Entweder man sucht sich über das Internet die aktuelle Gezeitentabelle für die gewünschte Gegend oder es gibt meistens vor Ort kleine handliche Gezeitentabellen zum günstigen Preis, welche man an jedem Kiosk oder im Fremdenverkehrsbüro bekommt. Man muss sich jetzt nur noch drüber klar werden ob man das gewünschte Objekt lieber bei Flut oder Ebbe fotografiert.

Da ich ein Sonnenuntergangs Bild machen wollte und die Felsen bei Godrevy am besten bei Ebbe zur Geltung kommen, habe ich mir dann schon vor dem Urlaub die 2 bis 3  in Frage kommenden Tage für ein Bild rausgesucht. Der einzige Faktor welcher jetzt noch über den  Zeitpunkt entscheidet, ist das Wetter.

TPE hatte mir zum Beispiel für den 07.09.14 die Info geliefert, das der Sonnenuntergang um 19:53 beginnt. Weiterhin war für diese Uhrzeit in meiner Gezeitentabelle Ebbe verzeichnet.

NewImage

An dem Tag passte dann auch das Wetter und ich habe meine Fotoausrüstung in den Wagen gepackt. Damit es dann vor Ort nicht zu hektisch wird, fahre ich immer etwa ein Stunde früher um mich in Ruhe umzuschauen und meine Ausrüstung aufzubauen. Ich war dann etwa so um 19:00 Uhr vor Ort. Leider war ich aber nicht der einzige Fotograf, der ein tolles Bild machen wollte. Geschätzt waren schon ca. 6-8 da, und im Laufe der nächsten halben Stunde kamen noch 2-3 dazu. Und natürlich konnte ich den geplanten Ort für den Aufbau meiner Ausrüstung nicht nutzen, da ein anderer Fotograf im Bild stand. Ich musste also einen anderen Platz suchen. Nach ca. 5-10min habe ich dann aber auch einen schönen Platz mit einer tollen Sicht gefunden. Allein dafür lohnt es sich, die Stunde  früher da zu sein.

Nachdem ich dann meine Ausrüstung aufgebaut habe, heisst es auf das richtige Licht zu warten. Das kann dann auch mal einige Zeit dauern und man sollte die nötige Geduld mitbringen.

Hier das erste Ergebnis:

 

Nach dem Bild habe ich dann noch einige Bilder gemacht, aber bei keinem war das Licht besonders schön. Als ich dann auch fast der letzte Fotograf vor Ort war, habe ich meine Sachen gepackt und mich dann auf dem Rückweg zum Auto gemacht. Es war zwar noch nicht ganz dunkel, aber 10 Minuten später  wäre es das, und der Weg über die Klippen ist im Dunkeln nicht angenehm. Nach einigen Schritten habe ich mich dann aber nochmal umgedreht  – und plötzlich begann der Himmel so zu glühen. Ich habe nach kurzer Überlegung den Rückweg abgebrochen, bin schnell wieder zurückgelaufen und habe noch ein tolles Bild machen können. Mittlerweile war ich auch ganz allein dort. Dabei ist das folgende Bild herausgekommen.

Das hat mir mal wieder gezeigt, das sich das Warten bis zur vollkommenen Dunkelheit lohnen kann.

Bis demnächst

Michael

 

St. Mawes in Cornwall
Prev 5 Tage S/W Challenge
Next From the countries Vokalia and Consonantia

Leave a comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.